Der Dichter und Publizist Johann Georg Jacobi schrieb 1782 ein Gedicht: Sagt, wo sind die Veilchen hin. Der amerikanische Songwriter Peter Seeger schrieb 1955 ein Lied mit dem Titel Where Have All The Flowers Gone, das im letzten Jahrhundert zu einem der bestimmenden Anti-Kriegs-Songs wurde. Peter, Paul und Mary, Joan Baez, Nana Mouskouri, Chris de Burgh und viele andere sangen es; das Musikprojekt 1000 Days 1000 Songs veröffentlichte das Lied auf seiner Website im Februar 2017 als Protest gegen die Politik des US-Präsidenten Donald Trump.
Sag mir wo die Blumen sind… die Schauspielerin Eva Mattes träumt Gedichte, träumt wie Johann Georg Jacobi von blauen Veilchen und bringt ihre Texte das erste Mal in die Form eines Bildes. Susanna Kraus fotografiert Sträuße von Schnittblumen mit der Imago-Ganzkörper-Kamera, Bettina Scholz collagiert reale Pflanzen hinter Glas, Fritz Bornstück surreale auf der Leinwand. Laura Bruce tuscht träumerisch düstere Blumen auf Papier, Wolfgang Georgsdorf destilliert den Geruch einer Blüte. Auch der Filmemacher Ralf Schmerberg fragt wo die Blumen sind und präsentiert traurige Schnittblumen in Vasen, Deborah Wargon feiert fröhliche und doch fremdartige Gewächse mit stark-farbigen Pinselstrichen, Oliver Mark ist mit einem Atelierfoto vertreten, Axel Anklam mit einer golden schimmernden abstrakt floralen Interpretation. Karsten Konrad ‚baut‘ Pflanzen als Readymades, Jan Muche zeigt eine florale All-over-Komposition, Sid Gastl konzentriert sich auf eine einzelne Blüte. Mari Otberg schwelgt in Blattgold, Sofie Bird Møller ist mit ihren wunderbaren Übermalungen zu sehen. Olaf Kühnemann malt kleinformatige Blumenportraits und Sascha Brylla zarte Arrangements mit Hilfe der Technik des Sgraffitos. Viele Motive zu einem Thema und ein Soundtrack: WHERE HAVE ALL THE FLOWERS GONE?