Gelesen von Eva Mattes
Ca. 200 Min. Laufzeit, gelesen von Eva Mattes, Komposition und Musik von Michael Brandt. Fouques Naturkind Undine, das erst durch die Liebe zu einem Menschen eine Seele erhalten kann, wurde sofort zu einer Figur der Weltliteratur, die in zahlreichen literarischen Variationen, in Ballett und Oper, vor allem aber durch Fouques eigene märchenhafte Erzählung nach wie vor lebendig ist
Die Erzählung von der schicksalhaften Liebe des schönen Meerfräuleins Undine zu dem jungen Ritter Huldbrand von Ringstetten, den das Wüten der entfesselten Elemente zwingt, längere Zeit in der einsam gelegenen Fischerhütte am Ufer des Sees zu verweilen, wo die ungebärdige Undine bei alten Fischersleuten lebt. Der Ritter verliebt sich in die schöne Waise, die seltsame Beziehungen zu den Elementen unterhält. Durch die Heirat gelangt Undine endlich zu einer menschlichen Seele, und aus dem wilden Naturgeschöpf wird eine liebende – und leidende – Frau. Denn als Huldbrand ihr untreu wird, verschwindet Undine in ihrem Element, dem Wasser, um nur noch einmal aufzutauchen und Huldband in einer letzten Umarmung zu ersticken.
Evelyne Finger schwärmt in den höchsten Tönen von der Kunst der romantischen deutschen Dichter und besonders von der Kunst der vortragenden Eva Mattes: Sie verstehe es, aus „Undine“, der „seltenen Symphonie ohne Noten“, aus den „zarten Empfindungen mit schlichten Tönen des Volksliedes“ jede „stämmig-tüchtige Folklore“ zu verbannen. Mit viel Gefühl für die Sprachmelodie des Autors Friedrich de la Motte Fouque und das „Weh und Ach“ der Romantik rette sie deren „geheimes Singen“ und Undine, die durch die Liebe beseelte Wasser-Fee, werde den Leser bis zu ihrem Liebestod nicht mehr loslassen, verspricht Finger enthusiastisch. (Die Zeit, 13.06.2002)